EKG: Beispiele
Beispiel 1: Normal-EKG einer herzgesunden jungen Frau
Jedem einzelnen Herzzyklus sind jeweils drei wichtige Abschnitte der EKG-Stromkurve zugeordnet:
a) die kleinen, muldenförmige Erhebungen vor den scharfen EKG-Auslenkungen ensprechen den Vorhof-Erregungungen (P-Wellen)
b) die scharfen, hohen EKG-Zacken ensprechen den Erregungen der Herzkammern (QRS-Komplexe)
c) die flacheren Mulden nach den scharfen EKG-Auslenkungen entsprechen den Erholungsphasen der Herzkammern (T-Wellen)
Beispiel 2: 60-jähriger Patient mit schnellem und regelmässigem Puls - typisches Vorhofflattern
Dieses typische EKG-Bild zeigt sich bei Patienten mit sogenanntem "typischem Vorhofflattern". Dabei ist der Puls meist schnell und regelmässig und oft durch Medikamente schwer beeinflussbar. Im EKG sind die charakteristischen "sägezahnartigen" EKG-Zacken besonders in der linken Bildhälfte gut erkennbar. Patienten mit dieser speziellen Art von Rhythmusstörung können heutzutage mit hoher Erfolgsrate einer sogenannten Ablationsbehandlung (Verödung mit Hochfrequenzenergie) im Rhythmuslabor unterzogen werden.
Beispiel 3: Patient mit Herzschrittmacher
In diesem EKG sind in den Stromkurven der einzelnen EKG-Ableitungen vor jedem einzelnen Herzzyklus 2 nadelförmige Impulse erkennbar, die vom Herzschrittmacher stammen. Dabei ist der kleinere der beiden Impulse dem Vorhof und der grössere der Herzkammer zugeordnet. An diesem EKG sind keine Auffälligkeiten ersichtlich, die auf eine Fehlfunktion des Herzschrittmachers hindeuten würden.
Beispiel 4: Patientin mit akutem Vorderwand-Herzinfarkt
Besonders in der rechts-oberen Bildhäfte ist zu erkennen, dass im Gegensatz zum Normal-EKG (Beispiel 1) die EKG-Kurven deutlich verformt sind. Insbesondere zeigt sich in den EKG-Ableitungen V2 und V3 eine massive Hebung der sogenannten ST-Strecke, dies deutet auf eine schwere Durchblutungsstörung im Vorderwandbereich des Herzens hin. Diese Patientin wurde in weiterer Folge im Herzkatheterlabor akut weiterversorgt.